Kategorie: Erfolgreiche Webseiten


Eine Informationsarchitektur beschreibt zunächst ganz Allgemein die Struktur bzw. Strukturierung einer Menge an Informationen. Ziel ist es, eine typischerweise größere Menge an Informationen so zu untergliedern, aufzuteilen und zu ordnen (man könnte auch sagen: zu kategorisieren), dass sich die anschließende Präsentation der entstandenen "Informationshappen" einem Leser oder Nutzer leichter (d. h. effektiver) und schneller (d. h. effizienter) erschließen als die unstrukturierte Präsentation derselben Informationen.

Somit ist die Strukturierung von Informationen nur ein Schritt bei der Entwicklung einer Informationsarchitektur. Die zweite Teilaufgabe ist die Überführung strukturierter Informationen in einen sinnvoll nutzbaren Informationsraum. Ein Informationsraum ist eine konkrete Ausprägung einer Informationsarchitektur. Denken Sie an eine Tageszeitung. Die Redaktion einer Tageszeitung beschäftigt sich im Wesentlichen damit, eine große Menge an Informationen zu strukturieren und diese strukturierte Informationsmenge dann in den Informationsraum einer Zeitung (bestehend aus Seiten als grundlegendem Gestaltungsmittel) zu überführen.

Abbildung: Die zwei Hauptschritte bei der Entwicklung einer Informationsarchitektur.

Bezogen auf eine Webseite heißt dies: Die Informationsarchitektur einer Webseite bezeichnet die Struktur von deren Inhalten (und Funktionen). Und die Webseite selbst ist der Informationsraum zur Präsentation der strukturierten Informationen – und muss es deswegen Besuchern ermöglichen – präsentierte Inhalte leicht und schnell zu finden. Dabei spielen Navigationsstrukturen und Suchfunktionen eine wichtige Rolle.

Für die Entwicklung einer Informationsarchitektur für einen Webauftritt gibt es zwei Ansätze, die auch kombiniert werden können.

Top-Down-Ansatz

Beim Top-Down-Ansatz beschäftigt man sich zunächst mit der Frage, was voraussichtlich die meistgesuchten oder populärsten Inhalte eines Webauftritts sein werden. Es sind diese Inhalte, die die Struktur eines Webauftritts bestimmen, die im Zentrum eines Webauftritts stehen, um die sich alle anderen Inhalte wie Satelliten anordnen. Bei der Bestimmung der meist gesuchten oder populärsten Inhalte können auch Ergebnisse einer Zielgruppenanalyse oder vorhandene Besucherstatistiken helfen. Anschließend werden die populären Inhalte prominent im Informationsraum, also im Webauftritt, präsentiert und verankert. Letzteres kann z. B. durch eine prominente Verlinkung in Menüstrukturen oder die auffällige Platzierung grafischer Elemente, z. B. klickbarer Banner, erreicht werden. Der Top-Down-Ansatz geht dabei implizit von der Annahme aus, dass Besucher eines Webauftritts zunächst immer (im Sinne von typischerweise) die Startseite eines Webauftritts aufrufen, um dann, ausgehend von dort, den Informationsraum weiter zu erkunden.

Abbildung: Zwei Ansätze zur Entwicklung einer Informationsarchitektur.

Bottom-Up-Ansatz

Dem alternativen Bottom-Up-Ansatz liegt dagegen eine andere Überlegung zugrunde. Verfolgt man diesen Ansatz, geht man davon aus, dass Besucher eines Webauftritts nicht immer auf der Startseite eines Webauftritts aufschlagen, sondern mitten im Informationsraum landen – also auf einer beliebigen Seite des Webauftritts. Gerade durch den Rückgriff auf Suchmaschinen zur Informationssuche ist dies eine ebenfalls häufige Situation. In diesem Fall muss versucht werden, typische "Einfallstore" zu erkennen. Diese Einfallstore müssen dann anschließend so gestaltet werden, dass Besucher schnell erkennen, wo sie sich gerade innerhalb des Webauftritts befinden. Besucher müssen v. a. in der Lage sein sich zu orientieren und zu verstehen, wie – ausgehend vom aktuellen Standpunkt im Webauftritt – weiter navigiert werden kann. Eine typische Maßnahme an dieser Stelle ist beispielsweise die Bereitstellung eines Breadcrumb.


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Unser Themen-Blog rund um das Thema "Digitalisierung und Digitale Transformation“

Die Digitalisierung überrennt Gesellschaft, Unternehmen und jeden Einzelnen von uns mit unvorstellbarer Dynamik und Wucht. Während manche Auswirkungen in unserem Alltag sichtbar und spürbar sind, bleibt vieles andere vage und im Verborgenen. Das Bild eines Eisbergs beschreibt diese Situation treffend. Wir sehen v. a. das, was über der Wasseroberfläche zu erkennen ist. Das jedoch, was unterhalb des Wasserspiegels verbleibt, ist weitestgehend unbekanntes Land. Dieses unbekannte Land greift das Blog „Ereignishorizont Digitalisierung“ auf. Es geht um Neuland-Missverständnisse, Gar-Nicht-So-Weit-Weg-Zukunftsfantasien und What-the-Fuck-Momente. Sicher selektiv. Immer auch subjektiv! Besondere Zielgruppe sind Entscheider und Gestalter der Digitalisierung und Digitalen Transformation.


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